Einlassbearbeitung

Hat man einen 80er Motor mit defekten Zylindekopf kann man auch einen 50er Ventilkopf verwenden und entsprechend aufbohren. Der 50er hat zwar kleinere Ventile, aber funktioniert auch. Ebenso interessant bei einem Zylinderumbau auf mehr Hubraum.
Hierfür muss insbesondere der Einlass bearbeitet werden, bedingt der Auslass.

Was wird benötigt? Werkzeuge:
1x 90 Grad Senker, 20er
1x Fächerschleifer 120er für einen Dremel
1x Schleifer mit div. Ersatzschleifpapieren, auch für Dremel

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Und natürlich diverse Materialien für den Wiederaufbau wie Ventilschaftdichtung, Kopfdichtung. Fussdichtung bedingt, wir empfehlen aber auch diese zu erneuern!

Ganz wichtig wie für die CB oder XL ein passender größerer Ansaugstutzen.

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Vorbereitung:
Motor ausbauen, Zylinderkopf runter und komplett strippen. Diese Schritte werden nicht in diesem Thema behandelt, sind vorausgesetzt.
Dazu müssen auch die Ventile ausgebaut werden. Geht ganz easy. Einen kleinen Lappen zusammenknüllen, auf den Tisch legen, Ventilkopf mit der Brennraumwölbung drauflegen –somit können sich die Ventile nicht nach unten drücken -, 12er Nuss auf den Ventilteller setzen und beherzt 1x kräftig mit dem Hammer draufschlagen. Meistens fliegen beim ersten Mal die Ventilkeile raus und die Federn und Ventil kann entnommen werden.
(Der Einbau wird etwas kraftaufwendiger und fordert Geduld)

Um zu wissen wo und wie Gross man bohrt muss der neue Ansaugstutzen montiert werden. Dann mit einem schmalen Edding durch den Einlass auf der Zylinderkopfeinlassfläche die neue Einlassgrösse einzeichnen (Gut markieren!!! Denn nur bis dahin darf aufgebohrt werden. Man kann auch eine Reisnadel oder sonstiges benutzen)

Einlass abnehmen und den Zylinderkopf in den Schraubstock spannen.

Der erste und wichtigste Schritt erfolgt mit dem 20er Senker. Der ist bewusst etwas kleiner als das zukünftige Loch (22mm). Feinheiten werden später mit dem Dremel geschliffen. Ich spanne den Senker immer in einen Akkuschrauber, finde ich handlicher als eine Bohrmaschine.
Drehzahl sollte eine Kleine sein!!!

Und los geht es!!!
Durch schräges Ansetzen kann man bewusst das Loch so aufbohren, wie es markiert ist!
Durch z.Bsp. das nach Linksneigen der Maschine wird das Loch mehr nach rechts reingefräst.

Nach ca. 1 cm sollte man das Loch aber mehr nach links treiben. Bitte immer nur Stück für Stück tiefer gehen, und regelmäßig nachschauen wo man hinbohrt. Hier gilt immer: Weniger ist mehr!
Nach ca. 3 cm sollte man die Arbeiten mit dem Fräser beenden.

Nun kann man mit dem Fächerschleifer die Übergänge wegschleifen sowie die nötigen Feinanpassungen vornehmen. Ganz wichtig ist hier vorsichtiges und zielgesteuertes Schleifen. D.h. sehr oft nachkontrollieren was bereits weg ist, wo genug weg ist und was noch fehlt. Das ist eigentlich der schwierige und aufwendigste Teil.

Letztendlich war meine Erfahrung das es nicht auf das größte Loch, sondern auf ein gleichmäßiges und absatzfreies aufschleifen ankommt. Macht lieber zu früh Schluss, vor allem beim ersten Versuch.

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